Der Aufsichtsrat der Städtischen Wohnungsbau GmbH Göttingen hat nach Beendigung der viereinhalbjährigen Vorbereitungs- und Planungszeit im Februar 2009 den Beschluss gefasst, mit der Modernisierung der gesellschaftseigenen Wohnungen am Leineberg zu beginnen. Das Wohnquartier der Städtischen Wohnungsbau GmbH Göttingen auf dem Leineberg mit seiner stadtnahen Lage entstand in den 60er Jahren.

Die Städtische Wohnungsbau GmbH Göttingen bewirtschaftet im Wohnquartier auf dem Leineberg insgesamt 723 Wohnungen mit 44.976,24 Quadratmetern Wohnfläche. Davon sollen in den nächsten Jahren 584 Wohneinheiten mit insgesamt 37.870 Quadratmeter Wohnfläche saniert werden. Der größte Teil dieses Wohnungsbestandes entstand in den Jahren 1962 bis 1965 in der für diese Zeit typischen, drei- bis viergeschossigen Bauweise. Die Ausnahme bildet das Punkthaus an der Allerstraße 2, das über acht Geschosse und 80 Wohneinheiten verfügt. Im Jahr 1990 hat die Gesellschaft am Ilmeweg zwei weitere Mehrspänner mit nochmals 48 Wohnungen und 3.245,73 Quadratmeter Wohnfläche hinzugebaut.

Auf einer Grundstücksfläche von insgesamt 78.853,00 Quadratmetern bietet das Wohnquartier am Leineberg ein attraktives Wohnumfeld mit Spielplätzen und großzügigen Grünflächen.

In 25 mehrgeschossigen, mehrspännigen Gebäuden sowie einem Punkthaus stehen den Mietern der Städtischen Wohnungsbau GmbH Göttingen 723 Wohnungen zur Verfügung. Fast alle Wohnungen verfügen über Balkone oder Loggien. Die Wohnungsgrößen reichen von 28,15 Quadratmeter Wohnfläche bei den Einzimmerwohnungen bis zu 85,15 Quadratmeter bei den Vierzimmerwohnungen.

Die meisten Wohnungen werden über eine Zentralheizung mit Wärme versorgt. In einigen Wohnungen werden Kombithermen zur Beheizung und zur Warmwasseraufbereitung eingesetzt. Die Warmwasserversorgung im überwiegenden Teil der Wohnungen erfolgt mittels Gasthermen oder Durchlauferhitzern. Die Wärmedämmung der Gebäude entspricht im Wesentlichen dem Stand der Technik der 60er Jahre.

Bei der Sanierungsplanung hat die Gesellschaft sehr großen Wert darauf gelegt, bestehende Energieeinsparpotentiale zu nutzen, um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Bestandes zu sichern. Das vorliegende Sanierungskonzept ist maßgeblich davon geprägt, ökonomisch und ökologisch sinnvolle Lösungen zu bieten. Die energetische Optimierung der Wohnungen und Gebäude steht hierbei im Vordergrund. Neben den herkömmlichen Energieeinsparmaßnahmen kommen deshalb auch alternative Techniken zur Nutzung regenerativer Energiequellen zum Einsatz. Mit der Sanierungsmaßnahme soll der durchschnittliche Primärenergieeinsatz in Richtung eines berechneten Wertes von 50 kWh/(m²a) gesenkt und der CO2-Ausstoß um ca. 70 Prozent verringert werden. Die Gesellschaft versucht damit, jeweils abhängig vom Energiepreis und dem Nutzerverhalten, die Heizkosten der Mieter zu halbieren.

Die Grundrisse der vorhandenen Küchen und Bäder werden umgestaltet, damit die Ver- und Entsorgungsleitungen über einen gemeinsamen Schacht geführt werden können. Die Bäder in den Erdgeschossen werden mit ebenerdigen behindertenfreundlichen Duschen ausgestattet.
Bei einem Großteil der Erdgeschosswohnungen sollen überdies ebenerdige Zugänge geschaffen werden, um auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität angemessenen Wohnraum zu bieten.

Die überwiegend vorhandenen Loggien werden zu Wintergärten umgestaltet. Es werden neue Balkone mit einer größeren Nutzfläche vorgebaut. In den Erdgeschossen entstehen Terrassen und, soweit möglich, Mietergärten.

Zur Vorbereitung der Sanierungsmaßnahme wurde die Göttinger Architektengruppe Wagener im Jahr 2004 damit beauftragt, im Rahmen einer Statusanalyse und der Entwicklung eines Rahmenkonzeptes den Sanierungsbedarf zu ermitteln. Daneben sind die Ergebnisse der Studie der Universität Hamburg zum Nutzungszyklusmanagement ausgewertet und einbezogen worden.

Die nun vorliegenden Sanierungskonzepte haben das Büro der Architektengruppe Wagener und das Planungsbüro der onp planungs + projekt GmbH, beide aus Göttingen, erarbeitet. Die Planung der Haustechnik wurde vom Büro Peter Schleevoigt aus Göttingen erstellt. Mit der Planung der Außenanlagen wurde die Landschaftsarchitektin Johanna Spalink-Sievers aus Hannover beauftragt. Das Farbkonzept stammt von Peter Zoernak aus Dassel.