Direkt am Friedhof Junkernberg baut die Städtische Wohnungsbau GmbH Göttingen (SWB) mit den Architekten Spengler Wiescholek aus Hamburg 35 Wohnungen. „Wir freuen uns sehr, dass wir den in einem Architektenwettbewerb der GEWOBA – ein großes kommunales Wohnungsbauunternehmen in Bremen – zum Thema „ungewöhnlich Wohnen“ prämierten Entwurf „Tarzan & Jane“ nun auch in Göttingen realisieren,“ erläutert die Geschäftsführerin Claudia Leuner-Haverich. Die hohe architektonische Qualität wie auch die Akzeptanz bei den Mieterinnen und Mietern an inzwischen 7 Standorten in Bremen haben die SWB überzeugt, dieses Konzept nun auch in Göttingen umzusetzen.
Der Idee dazu ist im Jahr 2018 entwickelt worden. Der Ortsrat hat sie von Beginn an unterstützt. Nach kontroversen Diskussionen im Stadtteil und Anpassung der Gebäudehöhen wurde der Bebauungsplan 2020 beschlossen. 2021 erfolgte die Ausführung der Erschließungsarbeiten (Kanalarbeiten, Strom- und Wasseranschluss, Straßenbau). Der eigentliche Baustart musste aufgrund der Folgen durch Pandemie und Krieg in der Ukraine auf 2023 verschoben werden.
Nun konnte aber endlich das Richtfest gefeiert werden. Trotz unangenehmen Novemberwetter waren die rund 80 Besucher*innen des Richtfestes bester Laune und voll freudiger Erwartung auf die neuen Wohnungen für Göttingen. Die Oberbürgermeisterin Petra Broistedt erläuterte noch einmal, dass in Göttingen dringend zusätzliche Wohnungen benötigt werden. Dies vor allem im bezahlbaren Bereich. Insofern dankte Sie der Städtischen Wohnungsbau GmbH dies Projekt hier zu realisieren.
Mit einer Investitionssumme von über 11 Mio Euro werden 23 x 2-Zimmer-Wohnungen, 9 x 3-Zimmer-Wohnungen und 3 x 4-Zimmer-Wohnungen barrierefrei realisiert. Alle verfügen über einen Balkon oder eine Terrasse und werden öffentlich gefördert gebaut, über den sog. „Zweiten Förderweg“ des Landes Niedersachsen. Das bedeutet die Kaltmiete beträgt 7.50 Euro pro qm und es ist festgelegt, wie hoch das Einkommen der Mieter*innen sein darf. Die Einkommensgrenzen sind aber deutlich höher als beim ersten Förderweg. Der Bezug der Wohnungen ist für Herbst 2024 geplant, in die Vermietung gehen wir ab Februar 2024. Informationen dazu sind dann auf der Homepage zu finden.
„Mit dem Bauprojekt wollen wir nicht nur attraktive und bezahlbare Wohnungen bieten, sondern auch einen hohen ökologischen Anspruch realisieren,“ betont Claudia Leuner-Haverich:
- Die Gebäude werden in einer monolithischen Bauweise erstellt (Außenmauerwerk dicke Steine ohne zusätzliche Dämmung). Wir können also auf eine Dämmung, ob mit Polystyrol oder Steinwolle, vollständig verzichten. Der energetische Standard der Gebäudehülle ist KfW 55.
- Die Wärmeversorgung erfolgt durch geothermische Wärmepumpen, der sog. Sole-Wasser Wärmepumpen. Auf den Dächern sind PV-Anlagen zur Eigenerzeugung eines Teils des für die Gebäudetechnik erforderlichen Stroms. Der Rest wird als Ökostrom eingekauft. Insofern können die Gebäude zukünftig vollständig CO2-neutral betrieben werden.
- Der alte Baumbestand auf dem Grundstück konnte aufgrund der Variabilität der Anordnung Gebäude zu einem erheblichen Teil erhalten werden. Zwei größere Bäume wurden erfolgreich umgepflanzt und auf diese Weise erhalten.