Die Stiftung Baukultur fordert in ihrem neuen Baukulturbericht 2022/23 mit der Forderung „Umbau statt Neubau“ eine neue Kultur in Planung und Bau. „Wir brauchen eine neue Kultur des Umbauens“ ist die zentrale Handlungsempfehlung an Politik, Verwaltung und Bau- und Immobilienwirtschaft.
„Die Zukunft des Bauens liegt in einer neuen Umbaukultur. Angesichts gesellschaftlicher Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und Energiekrise muss der Kreislauf von fortwährendem Abriss und Neubau unterbrochen werden. Auch eine Wertschätzung für die baukulturellen Leistungen vergangener Epochen sowie das Bewusstsein für den identitätsstiftenden Charakter von bestehenden Bauwerken und gewachsenen Lebensräumen sprechen für den Erhalt des Bestands.“
Diesem Ansatz fühlt sich die Städtische Wohnungsbau schon lange verpflichtet. Mit der Modernisierung unserer Altbestände entwickeln wir sie weiter und geben unseren Quartieren neue Qualitäten. Beispiele finden sich am Leineberg oder bei unseren gerade modernisierten ersten Gebäuden im Wilamowitzweg und am Steinsgraben Nord. Statt Abriss haben wir die Gebäude funktional und ästhetisch den heutigen Ansprüchen angepasst.
In unserem derzeit größten Sanierungsprojekt in der „Grünen Mitte Ebertal“ wird allerdings ein Großteil der Bestände abgerissen, weil hier tatsächlich die Sanierung keinen Sinn macht. Hier wurde damals nicht mit dem klassischen Ziegelstein der sechziger und siebziger Jahre gebaut, sondern mit einem damals neuen, schneller zu verbauenden, aber für die heute Sanierung ungeeigneten „Hinsestein“. Dennoch: Wenn fast alle Gebäude abgerissen werden müssen, bietet auch so ein Umbau die einmalige Chance, ein komplettes Quartier in einer neuen, zeitgemäßen Gestaltungssprache zu gestalten, den modernen Anforderungen an Energie und Ressourcen anzupassen und die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen.
Den kompletten Baukulturbericht erhalten Sie hier im Download.
https://www.bundesstiftung-baukultur.de/publikationen/baukulturbericht/2022-23
Die Städtische Wohnungsbau GmbH Göttingen ist Mitglied im Förderverein Bundesstiftung Baukultur e.V.